Richtiger Umgang mit der Drehmaschine – 10 Tipps
Moderne CNC-Drehautomaten halten Einzug in die Werkhallen. Doch nicht jede Dreherei braucht eine teure computergesteuerte Drehmaschine. Wenn Sie an einer altbewährten Drehbank zu arbeiten haben, dann lohnt es sich diese Tipps zu beherzigen.
1. Sicherheit geht vor
Während eine CNC-Maschine sich nicht einmal starten lässt, solange ihr Gehäuse offen ist, können Sie eine „herkömmliche“ Drehbank immer einschalten. Eine Gefahrenquelle bilden v.a. lose Teile, die von der Antriebspindel mit hoher Geschwindigkeit geschleudert werden können. Als erstes gilt es: Den Spanfutterschlüssel vor dem Einschalten entfernen, denn dieses Teil verursacht erfahrungsgemäß am öftesten schwere Verletzungen.
2. Korrekt starten mit dem richtigen Einspannen
Damit Sie präzise drehen, müssen Sie zuvor das Werkstück korrekt einspannen. Besondere Aufmerksamkeit ist bei nicht-zylindrischen Werkstücken geboten. In diesem Fall müssen Sie jede der Spannbacken einzeln und zwar mithilfe einer Messuhr einstellen.
3. Präzision erhöhen
Damit Sie möglichst genau das Drehteil bearbeiten können, empfiehlt es sich nicht bei der einseitigen Einspannung an der Spindel bleiben zu lassen, sondern die Zentrierspindel als Hilfe zu benutzen.
4. Zentrieren, aber richtig
Um eine fachgerechte Zentralbohrung durchzuführen, ersetzen Sie die Zentrierspitze durch einen Zentrierbohrer, als Aufnahmevorrichtung dient ein Bohrfutter.
5. Möglichkeiten für die Zentrierbohrung ausnutzen
Nicht nur die Hauptspindel, sondern auch der Reitstock lassen sich verstellen, u.a. die Zentrierspitze können Sie exzentrisch positionieren. Das vereinfacht die Herstellung von schlanken Kegeln, beim Drehen von zylindrischen Teilen ist es notwendig, die Ausrichtung von Spindel und Pinole zu kontrollieren.
6. Schnittgeschwindigkeit flexibel einstellen
Richtige Einstellung und Kontrolle der Schnittgeschwindigkeit, welche von den Faktoren Spindeldrehzahl, Vorschub und Durchmesser des Werkstücks bestimmt wird, hilft Ihnen mit maximaler Präzision zu zerspanen. Pauschal kann keine Aussage darüber getroffen werden, welche Schnittgeschwindigkeit die richtige ist, denn diese hängt von der Härte des Werkzeugs und des Werkmaterials sowie davon ab, ob Sie reines Wasser oder eine Abrasivmischung verwenden.
7. Wirkung des Vorschubs beachten
Denken Sie daran, dass sich die Belastung vom Werkzeug bei der Steigerung der Vorschubgeschwindigkeit überproportional erhöht.
8. Hohe Schnittgeschwindigkeit nicht immer ratsam
Zu hohe Schnittgeschwindigkeit wirkt sich auf das Werkzeug und Werkstück extrem belastend aus. Das Kriterium der Wirtschaftlichkeit ist außerdem stets zu berücksichtigen.
9. Rattermarken zeugen von zu hoher Geschwindigkeit
Wenn Rattermarken auf dem Werkstück bemerkbar sind, ist die Schnittgeschwindigkeit zu hoch eingestellt.
10. Drehmeißel korrekt einspannen
Falls Sie den Drehmeißel falsch eingespannt haben und dieser nicht mittig auf das Drehteil trifft, wird das Werkzeug zu stark belastet und auch das Ergebnis lässt zu wünschen übrig.