Der Maschinenbau in Deutschland ist eine wahre Erfolgsgeschichte
Der Maschinenbau ist schon seit langer Zeit nicht mehr nur auf den reinen Bau von Maschinen beschränkt, sondern befasst sich mit vielen Bereichen, die übergangslos in andere Fachwissenschaften einhergehen.
Maschinenbau aus Tradition
Als eine der ältesten Ingenieurwissenschaft, genießt der Maschinenbau eine lange Tradition und gliedert sich in unterschiedliche Technologiefelder. Verschiedenste Techniker und Ingenieure sind im Maschinenbau tätig und beschäftigen sich mit der Entwicklung und Konstruktion von Motoren für Automobile und Schiffe, Maschinen für die Medizintechnik, Getrieben und Mechaniken. Die Wurzeln des Maschinenbaus in Europa liegen in Chemnitz im Jahre 1848, durch eine von Johann Zimmermann gegründete Fabrik für Werkzeuge. Hieraus resultierte die Wiege des deutschen Maschinenbaus in Chemnitz, die bis in den 2. Weltkrieg bestand behielt und erst mit der Deportation der Anlagen nach Russland endete.
Wiederaufbau der alten Tugenden
Mit Beendigung des Weltkrieges und dem Wirtschaftswunder in Deutschland, wurde auch der Maschinenbau in wieder zu dem was er einst war, nämlich zu einem der führenden Industriezweige in Europa. Gerade durch die Öffnung des EU-Binnenmarkts erlangte der Maschinenbau eine Globalisierung, die sich in die gesamte Welt fortsetzte. In der heutigen Zeit ist der Bereich Maschinenbau einem rasanten Wachstum ausgesetzt. Auch die Einführung des Euro und die damit verbundene Verteuerung, konnte diesem Wirtschaftszweig nur sehr wenig anhaben. Weltweit ist der deutsche Maschinenbau führend. Gerade in der Fertigung von Drehteilen liefern deutsche Drehereien Spitzenqualität. Der globale Anteil liegt bei ca. 12 % noch vor den USA und China. Bundesweit gibt es mehr als 6.000 Firmen, die sich dem Industriezweig Maschinenbau verschrieben haben. Neben dem klassischen Maschinenbau von Motoren, Werkzeugmaschinen und Getrieben in der Schiffstechnik sind übergreifende Entwicklungen in der Medizintechnik, der Automobiltechnik sehr gefragt und gestalten das Wirtschaftswachstum in Deutschland positiv. Für die kommenden Jahre wird dem Maschinenbau ein Produktionszuwachs von 5% diagnostiziert. Seit Ende des 2. Weltkriegs hat es ein derartiges Wachstum in diesen Bereichen nicht mehr gegeben.
Mittelstand ist der Motor des Maschinenbaus
Die allermeisten Betriebe, die sich dem Maschinenbau verschrieben haben, sind im Mittelstand angesiedelt und der größte Teil der Produktion von knapp 75% ist für den Export orientierend ausgerichtet. Knapp zwei Drittel dieser Exportleistung verbleiben in der Europäischen Union. Zu dieser enormen Leistung tragen allen voran die fast 1 Million Angestellten im Maschinenbau bei, denen neben Ingenieuren auch die ausführenden Angestellten, Techniker und Arbeiter angehören.
Berufliche Wege in den Maschinenbau
Die klassische Ingenieurwissenschaft des Maschinenbaus, wie etwa für Werkstoff und Mechanik, werden in Deutschland an Technischen Universitäten sowie an qualifizierten Fachhochschulen gelehrt und gehört neben der Elektrotechnik und dem Bauwesen zu den meist besuchten Studiengängen. Das Studium im Maschinenbau ist für die einzelnen Zweige variabel gestaltet. Die Regelstudienzeit liegt zwischen 8 und 10 Semestern, über die Fachhochschule in der Regel bei 8 Semestern. Der Studienplan im Grundstudium beinhaltet die Fächer höhere Mathematik, Mechanik, technisches Zeichnen, Physik sowie Konstruktion.
Tendenzen für Berufseinsteiger
Gerade in Deutschland sind die Aussichten für Maschinenbauingenieur extrem positiv, da schon seit Jahren ein großer Mangel an fachlichem Personal besteht und die Konjunktur im Maschinenbau vom Trend her klar nach oben zeigt. So ist auch auf lange Sicht eine langfristige Beschäftigung für Absolventen von Universitäten und Technikerschulen gegeben.
Mitglieder sind organisiert im VDMA
Der Maschinen- und Anlagenbau organisiert sich im Verein deutscher Maschinenbau-Anstalten, dem VDMA. Dieser Verein vertritt ca. 3.000 Mitglieder aus der Investitionsgüterindustrie, vorwiegend aus dem Mittelstand. Der 1892 gegründete VDMA ist inzwischen der wichtigste europäische Industrieverband mit der höchsten Mitgliederzahl. Im VDMA integrieren sich Mitglieder aller Stufen der Wertschöpfungskette, vom Teilehersteller über den Komponentenhersteller bis zum Entwickler komplexer Gesamtsystemlösungen. Hinzu kommen noch zahlreiche Dienstleister für umfassende Service- und Planungsleistungen. Alle Mitglieder haben die Möglichkeit, branchenspezifisch und fachübergreifend zusammen zu arbeiten. Kernthemen innerhalb des VDMA sind die Arbeitsmarkt- und Tarifpolitik, die Deregulierung, die Steuerpolitik, die Bildungspolitik sowie die Werbung von Nachwuchs, die Finanzierung als Funktionsbereich des Unternehmens, die Handelspolitik, die Umwelt- und Energiepolitik und auch die Themen Messe und Messepolitik. Aufgrund der Globalisierung und des zunehmenden internationalen Wettbewerbs werden die deutschen Mittelstandsunternehmen künftig noch enger zusammenwirken, um die Arbeitsplätze in der deutschen Maschinenbaubranche zu sichern und um auf dem internationalen Markt bestehen zu können.
Fazit – Maschinenbau in Deutschland
Die wichtigsten deutschen Arbeitgeber kommen aus der Maschinen- und Anlagenbaubranche, welche regelmäßig innovative Schlüsseltechnologien entwickelt und als die treibende Kraft für eine Steigerung der Produktivität sowie des daraus resultierenden Wirtschaftswachstums wirkt. Ein Umsatz von etwa 200 Mrd. Euro im Jahr 2013 sowie 1 Mio. Arbeitnehmer zeigen, dass diese Branche in Deutschland auch Zukunft der treibende Wirtschaftsmotor sein wird.